Knobeln
Knobeln früher
Die ältesten Knobelspiele wurden bereits 1881 patentiert und 1956 von der Firma E.S. Lowe, unter dem Namen Yahtzee, vertrieben. Sie waren sehr beliebt, und so wurden bis zum Firmenverkauf, 1973 an Milton Bradley, weltweit etwa 40 Millionen Spiele verkauft.
1984 wurde der Betrieb an die Spielefirma Hasbro verkauft und erreichte seit dieser Zeit einen jährlichen Umsatz von 50 Millionen Spielen.
Das Spiel
Das Würfelspiel Knobeln ist ein Strategiespiel und wird mit fünf Würfeln plus Würfelbecher gespielt. Zudem braucht man einen Knobelzettel und einen Stift für jeden Spieler, um die Ergebnisse aufzuschreiben. Knobeln ist übrigens auch unter den Namen Pasch, Yahtzee, Yatzy bekannt. Notwendig sind mindestens zwei Spieler und nach oben ist an sich keine Grenze gesetzt. Aus Zeitgründen wird jedoch selten mit mehr als acht Leuten gespielt. Mitspielen kann jeder, der die Grundlagen von Addition und Subtraktion beherrscht. Nach Ermessen des Spieleherstellers wäre das jeder ab acht Jahren. ;)
Ein komplettes Spiel dauert nach Herstellerangaben etwa 20 bis 60 Minuten. Im Endeffekt kommt es aber immer darauf an wieviele Mitspieler es gibt und wie schnell und aufmerksam die Leute sind.
Das Ziel des Spiel ist es am Ende die höchste Punktzahl auf seinem Zettel stehen zu haben.
Der Spielablauf
Üblicherweise lässt man den jüngsten (oder auch den ältesten) Mitspieler beginnen und dann wird reihum gewürfelt. Manchmal wird sogar darum gewürfelt, wer beginnen darf, wobei das wenig Sinn macht, da die Reihenfolge der Würfelnden beim Knobeln keine Rolle spielt.
Jeder Spieler darf nun bis zu drei Würfe machen. Er legt dabei die ihm „passenden“ Würfel nach jedem Wurf beiseite und würfelt mit den Verbleibenden weiter. Spätestens nach dem dritten Wurf muss auf einem freien Feld auf dem Zettel das Ergebnis dieser Runde notiert werden.
Sollte kein Eintrag möglich sein, muss der Spieler entscheiden welches Feld er wegstreichen möchte.
Die Felder beim Knobeln
Einer >> (Nur Einer zählen)
Zweier >> (Nur Zweier zählen)
Dreier >> (Nur Dreier zählen)
Vierer >> (Nur Vierer zählen)
Fünfer >> (Nur Fünfer zählen)
Sechser >> (Nur Sechser zählen)
Summe >> (Summe der Punkte darüber)
Bonus >> (35 Punkte, wenn die Summe oben mind. 63 Punkte beträgt)
Dreierpasch >> (Drei gleiche Würfel - Alle Augen zählen)
Viererpasch >> (Vier gleiche Würfel - Alle Augen zählen)
Full House >> (Drilling plus Paar - 25 Punkte)
Kleine Straße >> (1-2-3-4, 2-3-4-5 oder 3-4-5-6 - 30 Punkte)
Große Straße >> (1-2-3-4-5 oder 2-3-4-5-6 - 40 Punkte)
Knobel >> (Fünf gleiche Würfel - 50 Punkte)
Chance >> (Alle Augen zählen)
Summe >> (Alle Punkte de unteren Bereichs)
Gesamtsumme >> (Summe oben + Bonus + Summe unten)
Hier gibts den Knobelzettel zum Downloaden und Ausdrucken
Die Auswertung
Bei der Auswertung werden zunächst beide Blöcke getrennt addiert. Beträgt dabei die Summe im oberen Bereich der Zettels mindestens 63 Punkte „kommt der Spieler raus“ und erhält 35 Bonuspunkte. Dieses zu erreichen ist ein wichtiger Schritt eine Runde zu gewinnen und sollte Priotität haben.
Schliesslich werden noch die Punkte des oberen und des unteres Bereichs addiert und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.
Allgemeine Empfehlungen
Wie bei allen Spielen ist es sinnvoll am Anfang kurz abzuklären, dass alle die Regeln kennen und es da zu keinen Mißverständnissen kommt. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das Benutzen eines Würfelbechers. Der ist zwar nicht zwingend notwendig, aber grade Kinder mit ihren kleinen Händen haben schonmal Schwierigkeiten alle fünf Würfel in der Hand zu behalten.
Regelvarianten
Kroatische Variante – Bei der kroatischen Variante fällt das Feld Chance im unteren Bereich weg. Stattdessen werden zwei neue Felder im unteren Block hinzugefügt:
Maximum >> (Alle Augen zählen, das Ergebnis sollte möglichst hoch sein)
Minimum >> (Alle AUgen zählen, das Ergebnis sollte möglichst niedrig sein)
Bei der Berechnung der Punkte geht man dann folgendermaßen vor:
(Maximum - Minimum) * „Nur Einsen zählen“
Man zieht also zuerst das Minimum vom Maximum ab und nimmt das Ergebnis dann mit dem Einser-Feld mal. Durch diese Regelvariation ist man also gezwungen im Einser-Feld einen möglichst hohen Wert zu erreichen, anstatt es als Not-Feld für schlechte Würfe zu benutzen.
Zweierpasch Variante – Bei dieser Variante fügt man im unteren Bereich des Blocks das Feld Zweierpasch hinzu:
Zweierpasch >> (Zwei gleiche Würfel - Alle Augen zählen)
Da es bei fünf Würfeln sehr wahrscheinlich ist einen Zweierpasch zu würfeln, kann man dieses Feld sozusagen als zweites Chance-Feld betrachten. Es eignet sich gut um schiefgegangene Würfe einzutragen.
Scharfe Würfe – Ein scharfer Wurf heisst, man würfelt mit allen 5 Würfeln und erreicht so ein bestimmtes Ergebnis. Dabei ist es egal ob man dies beim ersten, zweiten oder dritten Versuch schafft. Wichtig ist nur, dass alle 5 Würfel geworfen wurden. Würfelt man also zum Beispiel beim ersten Versuch nichts Brauchbares, steckt alle Würfel zurück in den Becher und erreicht mit dem zweiten Versuch sofort eine große Straße, dann gilt diese als „scharf geworfen“.
Die Punktezahl eines „scharf geworfenen“ Wurfes wird verdoppelt, wenn es sich um eines der folgenden Felder handelt: Dreierpasch, Viererpasch, Full House, Kleine Straße, Große Straße und Knobel.
Bei dieser Variante ist die Glückskomponente höher als beim normalen Knobeln. Außerdem sind die Gesamtpunkte am Ende meist erheblich höher.
Strenges Knobeln – Bei dieser Variante beginnt man mit dem ersten Feld „Einser“ und arbeitet sich dann Feld für Feld in der Reihenfolge des Zettels nach unten. Erreicht man einen Knobel beim Dreier- oder Viererpasch, trägt man in diese Felder 30 Punkte ein (als hätte man fünf Sechsen gewürfelt). Ein Knobel im Feld Full House zählt als normales Full House mit 25 Punkten. Schafft man im Feld Knobel einen Knobel und direkt im nächsten Feld Chance noch einen, dann werden bei Chance 100 Punkte eingetragen.
Auch diese Variante betont vor allem den Glücks-Aspekt des Spiels.
Würfe sammeln – Bei dieser Variante sammelt man die Würfe, die man nicht gebraucht hat. Wenn man beispielsweise ein Full House im ersten Wurf erreicht, darf man sich 2 Würfe aufschreiben und in der nächsten Runde dürfen dann 5 statt nur 3 Würfe ausgeführt werden.
Gesamtes Blatt – Ein Knobelzettel hat üblicherweise 4 Spalten um Punkte einzutragen. Diese für 4 Spiele ausgelegten Zettel kann man auch für ein Spiel verwenden. Der Spieler hat dann die freie Wahl in welche Spalte er seinen Wurf einträgt.
Oft wird diese Variante mit kleinen Zusatzregeln gespielt. So kann man beispielsweise in der ersten Spalte der Reihenfolge gemäß mit den Einsern anfangen und sich runterarbeiten, während man in der zweiten Spalte genau umgekehrt unten anfängt und sich hocharbeiten muss.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
So, jetzt aber genug gefachsimpelt. An die Würfelbecher und ab spielen! :)
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